Buchthemen: Die Macht des Wortes

Sie erfahren in diesem Kapitel wie wir zu unserer Sprache gekommen sind. Ein Streifzug durch die letzten 10.000 Jahre. Warum sprechen wir so wie wir sprechen?

Haben Sie gewusst:
Die Satzkomplexität nimmt ab:
17. Jahrhundert: 36,3 Wörter pro Satz
21. Jahrhundert: 16,3 Wörter pro Satz

Kommunikation führt Menschen zusammen. Aus diesem Grund ist sie einer der wichtigsten Aspekte menschlichen Verhaltens. Kommunikation ist für die menschliche Existenz so ausschlaggebend, dass sie ununterbrochen stattfindet – obwohl wir uns dessen oft gar nicht bewusst sind.

Warum gewinnt das Wort immer mehr an Macht in unserer Kommunikation? Wie können wir uns durch die passende Wortwahl positiv differenzieren?

Haben Sie gewusst:
Wir sind auf den Sprung ins E-Mailzeitalter: Im Jahr 2016 werden wir weltweit 192 Milliarden Mails pro Tag verschicken - dreimal so viel wie 2009.

Wer kommuniziert, will etwas erwirken: eine Antwort, das Lösen eine Herausforderung, ein Lachen, ein Weinen, Hilfe bei der Arbeit ... Wie wir alle wissen, entspricht das Ergebnis nicht immer unseren Vorstellungen. Warum? Was passiert in dieser Black-box? Können wir darauf Einfluss nehmen? Wenn wir Menschen begegnen, wirken diese mit Ihrer Sprache stimmig oder nicht stimmig auf uns - warum?

Haben Sie gewusst:
Nur 2 Prozent unserer täglichen Informationen nehmen wir auch auf.

Wenn wir kommunizieren, wirken wir auf unseren Kommunikationspartner mit 4 Ebenen: Sachebene, Selbstmitteilungs-Ebene, Beziehungs-Ebene und Appellebene. Können wir diese Ebenen gezielt ansprechen? Gibt es klar zuordenbare Kommunikations-Typen? Auf welchen Ebenen sprechen und hören wir?

Haben Sie gewusst:
Appelle sind ein wichtiger Teil unserer Sprache. Jedoch nur dann, wenn Sie richtig ausgesprochen werden.

Wir verfügen über verschiedene Arten mit dem Partner zu kommunizieren. So können wir zum Beispiel in Gesprächen führend, herrisch oder zurückhaltend und vorsichtig agieren. Jeder von uns kommuniziert in seiner Art und Weise mit Kunden, Kollegen, Mitarbeitern, Partnern und Kindern. Diese unterschiedlichen Stile haben entscheidenden Einfluss auf Gespräche oder Auseinandersetzungen. Deshalb Hand aufs Herz: Wann haben Sie sich zuletzt gefragt „Wie wirke ich mit meiner Sprache auf andere?“ Welchem Stil entsprechen Sie? Welchem Stil entsprechen Ihre Partner? Welche Wörter verwenden diese Kommunikationsstile? Wie gehen wir mit den verschiedenen Stilen um?

Haben Sie gewusst:
In unseren Berufen sind wir mit bestimmten Stilen erfolgreicher oder weniger erfolgreich. Wenn wir einem Stil des Berufes nicht entsprechen, sollten wir den Beruf wechseln.

„Entweder man kann es oder man kann es nicht“ ist die landläufige Meinung über den Smalltalk oder das erste Wort. Dem stimme ich nicht zu, denn Smalltalk lässt sich erlernen. Mit welchen Smalltalk-Themen sind wir jedenfalls erfolgreich? Warum sind die Zahlen 3 und 7 beim Smalltalk so bedeutend? Wie kann ich den Small talk geschickt beenden? Wie komme ich elegant vom „Sie“ zum „Du“? Warum ist die Berührung beim Small talk so wichtig?

Haben Sie gewusst:
In vielen Ländern ist der Small talk der wesentliche Bestandteil von Geschäftsessen. Nur zum Schluss des Gespräches wird noch kurz über das Geschäft gesprochen.

Es gibt eine Reihe grundsätzlicher Regeln innerhalb der Körpersprache, die jeder einhalten sollte. Sie sind das Fundament, auf dem sich die Feinheiten der nonverbalen Kommunikation aufbauen lassen. Sprechen Sie Ihren Kommunikationspartner in das richtige Ohr? Auch das richtige Sitzen und Stehen beim Kommunizieren soll gelernt sein. Nur wie?

Haben Sie gewusst:
Wir besitzen zwei Gehirnhälften, die Wörter unterschiedlich stark aufnehmen.

Konflikte - die Königsdisziplin der Kommunikation. Streitkultur bedeutet die Fähigkeit zur Auseinandersetzung mit Worten. Besonders im Streit hat die Macht des Wortes eine große Bedeutung. Streiten ist jedoch nicht gleich Streiten.
Warum sollen wir Gefühle zulassen? Ist der Ort des Streites entscheidend? Warum ist die „Frage“ die Basis der erfolgreichen Konfliktlösung?

Haben Sie gewusst:
Ein wesentlicher Bestandteil vieler Konflikte sind pauschalierende Wörter, wie „immer“, „nie“, „alles“.

Besonders bei Konfliktgesprächen begeben wir uns gerne auf die Ebene der respektlosen Sprache. Respektvoll kommunizieren heißt mit der Sprache bewusst und verantwortungsvoll umzugehen. Im Mittelpunkt der Kommunikation steht die Win-win-Situation. Wie können wir eine win-win-Situation erreichen? Wie sprechen wir unsere Bedürfnisse an, damit sie auch erfüllt werden?

Haben Sie gewusst:
Mit dem Wort „müssen“ bauen wir Druck auf den Kommunikationspartner auf… und auch auf uns selbst.

Was nützen Ihnen ausgezeichnete Fachkenntnisse, wenn Sie ungeschickt argumentieren? Ein unbedachtes Wort kann den positiven Verlauf eines Gespräches beeinträchtigen. Nutzen Sie daher das Wort für Ihren beruflichen Erfolg und bewirken Sie nicht das Gegenteil. Unsere Wörter entscheiden über Verkauf von Produkten, Hilfe bei der Arbeit und ein angenehmes Klima zwischen den Arbeitskollegen. Je nach Kaufmotive das passende Wort? Warum sollen wir mit Eigenschaftswörter sparsam umgehen? Wie spiegeln wir mit Wörtern die Gedanken des Geschäftspartners?

Haben Sie gewusst:
Stellen Sie die Preisfrage bei Verkaufsgesprächen nicht zum Schluss, sondern mitten im Gespräch.

Beim Lesen können wir das „Hören“ nicht abschalten. Achten Sie daher beim Schreiben auf die Betonung und den Klang des Wortes. Verstärken Sie mit Satzzeichen die Wortmelodie. Welche Satzzeichen bauen Spannung auf? Welche Satzzeichen „schreien“ uns an?

Haben Sie gewusst:
Das Fragezeichen wurde erst im 15. Jahrhundert in unseren Schreibgebrauch eingebunden, den Punkt gibt es bereits seit dem Altertum (4. Jahrtausend vor Christus).

Barack Obama ist ein Meister der Sprache. Mit seinen Worten begeistert er Amerika. In diesem Kapitel erfahren wir, was wir von diesem Mythos für unseren täglichen Sprachgebrauch und für Präsentationen übernehmen können „Die einzig wirksame Redeform ist die Wiederholung“ meinte Napoleon Bonaparte. Was meinte er damit? Wie lernen wir in Bildern sprechen? Warum sind Geschichten eine Einladung für unser Hirn zum Mitdenken? Wie viele Silben kann unser Hirn in einem Satz aufnehmen?

Haben Sie gewusst:
Obama verwendete in Zeiten der Wirtschaftskrise nie das Wort „Wirtschaftskrise“. Er beschrieb schlicht und einfach die Krise. Er sprach von „Geld, dass wir nun nicht mehr am Konto haben; Häuser, die wir verkaufen müssen; Arbeitslosen, die vorm Arbeitsamt stehen“... Sofort entstehen bei uns Bilder von Menschen vor dem Arbeitsamt, leer stehende Häusern und Bilder von Leuten, die verzweifelt vor den Kassen der Banken stehen.

Das Geschlecht, die Kleidung, die Haltung, die Bewegung, der Gang, die Stimme – und wie ist es mit der Sprache? Männer und Frauen sind nicht nur anders, sie sprechen und hören auch anders. Ohne Kenntnis des jeweiligen Kommunikationsstils entstehen Missverständnisse und „Reibungsverluste“ sowie gegenseitiges Unverständnis. Warum sprechen Frauen anders als Männer? Warum sprechen Männer ungern über Ihre Gefühle? Frauen verwenden gerne die „indirekte” Sprache – was ist darunter zu verstehen?

Haben Sie gewusst:
In Filmen und in der Literatur werden regelmäßig schweigsame Männer mit schwatzhaften Frauen gezeigt. Mit der Realität hat dieses Bild freilich wenig zu tun. Nach Aussagen amerikanischer Psychologen bringen es beide Geschlechter im Schnitt auf gleich viele Wörter am Tag.

Unsere Sprache verändert sich stetig. Wir verlieren und gewinnen Wörter. Manche Wörter werden aus Fremdsprachen adoptiert, manche neuen Wortkreationen entstehen durch unsere Medien. Die modernen Kommunikationstechnologien tragen wesentlich zur Entstehung neuer Wörtern bei, verdrängen jedoch auch altherbrachte Wörter.
Wie viele Wörter umfassen unser passiver und unser aktiver Wortschatz? Warum beeinflusst die Berufssprache unsere Wortwahl? Warum wird unsere Sprache immer „verkürzter”? „Wörter des Jahres” der letzten zehn Jahre?

Haben Sie gewusst:
Eine Auszählung von rund 11 Millionen Wörtern ergab, dass nur 207 Wörter über 50 Prozent der deutschen Schriftsprache ausmachen.

In der deutschen Sprache gibt es viele Worte, die allein schon durch ihre Wortmelodie Stress und Druck auslösen. Solche Worte sind zum Beispiel: müssen, Problem, Stress, ... Es klingt viel entspannter, wenn Sie täglich zur Arbeit gehen werden, statt zu müssen; wenn Sie vor einer großen Herausforderung stehen, anstatt ein großes Problem zu haben. Streichen Sie diese negativen Formulierungen aus Ihrem Wortschatz.
Ihre Wortwahl entscheidet, wie Ihre Botschaften bei Ihrem Gegenüber ankommen. Daher ist es ratsam, sich gewisse Nachlässigkeiten in der alltäglichen Sprache klar zu machen.
Warum verwenden wir gerne Negativ-Formulierungen? Warum sollten wir positiv zu uns selber sprechen? Wörter haben Energie – warum? Was verstehen wir unter proaktiver Sprache? Welche Wörter sollten wir vermeiden, welche Wörter fördern?

Haben Sie gewusst:
Verallgemeinerungen schließen Aussagen ab und lassen keinen Dialog zu. Klassiker des Verallgemeinerns sind Wörter wie „nie“, „alles“ und „immer“.

Wenn Sie mit jemanden von Angesicht zu Angesicht sprechen, dann verarbeitet Ihr Gehirn eine Vielzahl an Sinneseindrücken. Beim Telefonat bleiben Ihnen Informationen verborgen, die zur Gesprächssteuerung hilfreich wären:

  • Sie sehen nicht, ob der Zeitpunkt günstig oder ungünstig ist.
  • Die Körpersprache des Gesprächspartners bleibt Ihnen verborgen. Nur die Stimme und das Wort wirken.
  • Sie können nichts vorzeigen oder bebildern.
Warum entscheiden die ersten Minuten beim Telefonieren? Wie können wir aktiv telefonieren? Wie können wir Körpersprache in Worte fassen? Wie steuere ich mit positiven Wörtern das Telefonat? Wann sollen wir mit unserem rechten, wann mit unserem linken Ohr telefonieren?

Haben Sie gewusst:
Von der Gehirnforschung: Wenn Sie auf Ihren Anrufbeantworter das Wort „unverzüglich“ verwenden, dann erwartet Ihr Gesprächspartner einen Anruf innerhalb von 30 Minuten!

E-Mail-Kommunikation hat unser Leben bereichert, bringt jedoch auch Risiken mit sich. Bei dieser Art der Kommunikation wirkt weder die Körpersprache noch die Stimme. Sie wirken einzig und allein mit Ihren Worten! Es ist Ihnen sicher auch schon so gegangen wie mir: Sie lesen eine E-Mail von einer unbekannten Person und sofort entsteht bei uns im Kopf ein Bild des E-Mail-Schreibers. Sehen Sie die E-Mail auch als Chance, ein versierter E-Mail-Schreiber zu werden. Geben Sie dadurch eine Visitenkarte ab, die Ihnen Sympathie und auch Erfolg bringt.
Mit welchen Wörtern vermitteln Sie beim Empfänger einen positiven Eindruck? Wie verändern Sie imagefördernd die Standardbegrüßung? Mit welchen Satzzeichen wirken Sie aufdringlich, welche schaffen in unserem Hirn eine Struktur? Der Abschluss ist nicht zu unterschätzen: Welche Verabschiedungen sollten Sie verwenden/vermeiden?

Haben Sie gewusst:
Gerne wird das Wort „Hallo“ als Anrede verwendet. Das Wort „Hallo“ kommt vom althochdeutschen Wort „halõn“, was so viel heißt wie „rufen“. Und so klingt „Hallo“ auch in der Wortmelodie – aufdringlich und „schreierisch“.